Rückblick
Vor nunmehr 5 Jahren, nach dem Tod unserer Labrador-Hündin Nicoline, haben wir uns nach einer geeigneten Partnerin für unsere Schapendoes-Hündin Dela († 2006) umgesehen. Da es nicht allzuviele in Frage kommende mittelgroße Rassen gibt sind wir auch bald auf Irish-Terrier gestossen. Allerdings hätten wir uns beinahe nicht weiter für sie interessiert da sie uns von alten Terrierleuten als rechte Raufbolde beschrieben worden sind die keinem Streit aus dem Wege gehen, – echte „dare devils“ eben wie sie oft auch in der Literatur beschrieben werden.
Glücklicherweise haben wir uns aber nicht davon abhalten lassen sie uns zumindest bei einer Ausstellung in Wieselburg anzusehen und was wir dort als erstes am Rande des Ringes sahen war ein IT-Welpe der es sich im Schoße seines Frauchens bequem gemacht hat und sich den Bauch streicheln ließ! Und auch die Hunde im Ring machten alle einen zivilisierten Eindruck. Um es kurz zu machen: Das Ergebnis unserer weiteren Recherche war dass Anfang Juni 2004 unsere Ivy im zarten Alter von 10 Wochen zu uns kam.
Damit war unser Hunderudel wieder komplett und für Ivy begann ein Leben voller großer, und für uns eines voller kleinerer Abenteuer. Es ist ungemein spannend und bezaubernd zugleich zu beobachten wie sich so ein kleines Wesen langsam seine Welt erobert und innerhalb eines knappen Jahres aus dem tapsigen Welpen ein selbstbewußter Junghund und wird der sich ganz souverän in seiner Umwelt bewegt.
Und auch für uns begann eine Phase des Lernens: Weniger was die Haltung und Erziehung Ivys anbelangt denn sie ist ja nicht der erste Welpe der hier im Hause großgezogen wird, sondern vielmehr was die Rasse betrifft. Sehen bei den ersten Ausstellungen die man besucht um andere ITs zu sehen noch alle Hunde mehr oder minder gleich aus so dauert es nicht lange bis man anfängt Unterschiede wahrzunehmen und Details zu bemerken die einem vorher entgangen sind. Und nur wenig später stellt man fest dass nur wenige Hunde dem kritischen Blick des Auges standhalten und man fängt an Vorstellungen darüber zu entwickeln was denn einen „richtigen“ Irish-Terrier ausmacht. Aber das ist nur der Anfang einer stetigen Entwicklung die bis heute andauert und bei weitem nicht zu Ende ist …
In Niederösterreich leben wir ja ziemlich am Rande der IT-Welt und haben vergleichsweise wenig Gelegenheit mit anderen IT-Haltern in Kontakt zu kommen. Es war daher für uns von unschätzbarem Wert zunächst über das Forum der Irish-Terrier-Freunde und später über das von uns mitbegründete Forum mit erfahrenen IT-Haltern und Züchtern ins Gespräch zu kommen um von ihnen zu lernen was zu lernen ist. Für uns in der IT-Diaspora ist das Internet ein Segen und wir hoffen das eine oder andere dessen was wir lernen und erfahren konnten auch auf diesem Wege weitergeben zu können.
Ivy und die etwa 1 Jahr ältere Dela kamen gut miteinander aus und hatten gemeinsam zweifellos viel Spass. Sicherlich war Dela die eher dominante Hündin was sie aber nur selten ausgespielt hat. Und Ivy zeigte im Zusammenspiel mit ihr, aber auch mit anderen Hunden, ihre enorme soziale Kompetenz: An ihr konnte man die caniden Beschwichtigungsgesten wie in einem Bilderbuch studieren wobei sie sich niemals wirklich unterwürfig zeigt, – wirklich bewundernswert! Und auch dass sie aggressiv wird haben wir niemals erlebt. Dass sie keinen anderen Hund an ihren Fressnapf läßt ist allerdings ein anderes Thema denn wäre das der Fall müßten wir uns tatsächlich Sorgen um sie machen.
Im Juli 2006 wurde für uns der Albtraum aller Hundebesitzer wahr. Wir mussten unsere wenige Tage zuvor noch scheinbar völlig gesunde Dela wegen einer unheilbaren Nierenerkrankung im Alter von gerade mal dreieinhalb Jahren einschläfern lassen. Das war nicht nur für uns ein traumatisches Erlebnis sondern auch für Ivy die Monate brauchte um darüber hinweg zu kommen. Aber immer wenn sie Gelegenheit hatte einige Zeit mit anderen Hunden zusammen zu sein, insbesondere auch mit Schapendoes, wurde uns überdeutlich dass Ivys Dasein als Einzelhund (Shira, unser Japanspitz, zählt da für sie nicht) irgenwann ein Ende finden soll. Und das wird im April dieses Jahres der Fall sein …
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