Zu neuen Ufern……
Ist sie das…???……Ist die schön…..
Das waren die ersten Gedanken, die mir durch den Kopf schossen, als ich Kayleigh das erste Mal sah. Es ist ja nicht ganz unproblematisch einen Welpen zu kaufen, den man nur von Bildern kennt. Zumal diese Bilder jedesmal einen ganz anderen Hund zu zeigen scheinen. Aus dem süßen Babybild wird das Bild eines strubbeligen dunklen Welpen, das dann ein paar Tage später durch das Kopfbild eines riesenhaft erscheinenden Jungtieres abgelöst wird. Und die Nächte vor dem persönlichen Kennenlernen ist mir schon das eine oder andere Mal der Gedanke gekommen: „was ist wenn ich sie nicht mag???“.
Aber das war in dem Moment der Begegnung keine Frage mehr: sie ist zauberhaft – soweit war das klar. Aber auch objektiv bleiben keine Wünsche offen. Eine leuchtend rote Farbe – ich wusste gar nicht dass Irish Terrier wirklich sooo rot sein können – in kurzer glatter fester Unterwolle, ein bildhübsches schmales Köpfchen, mit zur Zeit fast perfekt getragenen Ohren und ein Körperbau, der soweit das bei einem Welpen dieses Alters erkennbar ist, die für den Irish Terrier erwünschte Kombination aus Kompaktheit und Eleganz erwarten läßt. Und ein sehr fröhlich getragenes Schwänzchen…..
Kayleigh auf dem Weg in die Zukunft
Das weitere Kennenlernen verlief unproblematisch. Kayleigh war wohl in der Überzeugung aufgewachsen, dass alle Menschen nett sind und liess sich ohne weitere Umstände anfassen, streicheln und auf den Arm nehmen. Vor Ivy und Shira fürchtete sie sich wohl im ersten Moment ein wenig – erkennbar, an dem Schwänzchen, das auf einmal zwischen den Hinterbeinen verschwand – aber da von der anderen Seite keine besodners bedrohlichen Aktivitäten kamen, entspannte sie sich auch gleich wieder. Ivy und Shira sahen das wohl ein wenig anders. Verhielten sie sich im Garten noch recht unbeteiligt und uninteressiert wurde die Situation dann doch unerfreulich, als sich herausstellte, dass dieses „DING“ mitkommen sollte. Im Auto war die Situation dann jedenfalls so, dass ich einen ganz zufriedenen Welpen am Schoß und zwei schmollende Hunde daneben hatte.
Die schmollenden Hunde entspannten sich mit der Zeit und Kayleigh vertrieb sich die lange Autofahrt vor allem mit schlafen unterbrochen von gelegentlichen Spielphasen, in denen sie sich hauptsächlich mit dem „Google-Maps-Ausdruck“, der uns den Weg zu ihr gewiesen hatte, in erkennbar destruktiver Weise auseinandersetzte. Irgendwann wurde sie dann ein wenig unruhig – eine kurze Pause wurde eingelegt und wie erwartet war ein Lackerl fällig. Sieben von den insgesamt acht Stunden der Heimfahrt vergingen so recht unproblematisch. In der letzten Stunde fand sie dann wohl, dass es jetzt genug sei und wollte spielen. Nachdem zu diesem Zeitpunkt ich das Steuer übernommen hatte, war es mein Mann, der alle Hände voll zu tun hatte einen spielaktiven Welpen zu bändigen….
Zu Hause angekommen führte der erste Weg in den Garten – die Pferde wurden respektvoll aus der Distanz begutachtet – und dann gleich zum Futternapf. Und in Bezug auf den Appetit bleiben auch keine Wünsche offen. Klein-Kayleigh gehört zu der Sorte „Staubsauger-IT“.
Und was wir in diesen ersten Minuten gleich realisierten – wir müssen uns für die nächste Zeit den typischen „Welpenbesitzerschlurfschritt“ angewöhnen. Denn Kayleigh ist ständig um unsere Füße herum unterwegs und so schnell, dass man ihr schneller als man glaubt auf die Pfoten treten kann.
Nachdem wir alle nach der langen Fahrt rechtschaffen müde waren, war dann auch nicht mehr sehr viel Abendprogramm angesagt, nachdem noch ein paar Lackerln vom Teppich entfernt werden mussten – an die Ausscheidungsintensität eines 9 Wochen alten Welpen muss man sich auch beim siebenten Hund erst wieder gewöhnen – war dann Nachtruhe angesagt. Und die Diskussion darüber, wo denn Kayleigh ihre erste Nacht verbringen wollte, war kurz: sie stellte sich an meinem Bett auf, fiepte kurz, ich nahm sie hoch und sie schlief sanft und selig an meiner Seite ein. Irgendwann in der Nacht spürte ich eine kleine Pfote in meinem Gesicht- vielleicht wollte sie sich vergewissern, dass ich noch da war.
Um 6 Uhr morgens wurde sie dann etwas unruhig, ich ging mit ihr in den Garten, das erste Lackerl des Tages wurde produziert. Zwei Stunden später gab es dann Frühstück, wieder mit bestem Appetit verputzt – nur Ivy hat es den Appetit verschlagen. Sie nimmt übel.
Nach dem Frühstück ging es dann zu einem kurzen Spaziergang in den Garten. Die Pferde wurden wieder ehrfürchtig aus der Entfernung bestaunt und die ersten Photos wurden gemacht.
Kayleigh im Rosenbeet
Der Rest des Tages war dann für Kayleigh eine Kombination aus tief und fest schlafen einerseits und aufregenden Aktivitäten anderseits. Sie half mit Begeisterung bei der Gartenarbeit – besonders das Unkrautrupfen hat sie mit großer Begeisterung verfolgt, stellte fest, dass Rossknödel eine ganz interessante Delikatesse sind und dass man am Kiesweg sehr effektiv buddeln kann. Diesbezüglich scheint sie übrigens ein echter Terrier zu sein. Unser Garten weist seit heute ein paar eindeutige Löcher mehr auf…….
Ivy und Shira sind immer noch verstimmt und verhalten sich zurückhaltend, abwartend……….
Noch ist die Harmonie trügerisch- Ivy und Shira sind „not amused“
Themen: Kayleigh