Ein ganz besonderer Reiz der Haltung von mehreren Hunden ist ja, dass man im ganz normalen Alltag so viele interessante Beobachtungen über hundliches Verhalten machen kann.

So z.B. die Szene beim heutigen Frühstück das bei herrlichem Maiwetter auf der Terasse stattfand:

Ivy liegt unter der Sitzbank, zwischen den Pfoten einen „Goldbarren*“ in Form eines leicht angegammelten Ochsenziemers. Kayleigh möchte den gerne haben. Hüpft vor Ivy herum, bellt, springt zu ihr hin, dann wieder zurück. Ivy liegt bewegungslos, starr, von oben sieht man ein ganz leichtes Zittern der leicht angehobenen Lefzen, sonst nichts. In menschliche Sprache übersetzt sagt Kayleigh wohl: „Hey, Du, ich möchte diesen Ochsenziemer haben. Gib ihn mir doch.“ Und von Ivy kommt: „Vergiss es, der gehört mir“ dann wieder Kayleigh: „ich will ihn aber haben, ich will, ich will…“ und Ivy: „NEIN, und wenn Du jetzt nicht verschwindest setzt es was….“

Eine viertel Stunde später, das Frühstück ist vorbei, sehe ich Kayleigh zufrieden an dem Ochsenziemer nagen. Ich würde zu gerne wissen, mit welcher Argumentation sie Ivy herumgekriegt hat.

* der Begriff „Goldbarren“ stammt aus einem Vortrag von Barbara Schöning über Ausdrucksverhalten bei Hunden. Sie versteht darunter ganz allgemein alles was von Hunden als Resource im Sinne von „das gehört mir und das verteidige ich“ angesehen wird.