Rubricanis

…ist unsere Kayleigh jetzt. Wahnsinn, wie die Zeit vergeht. Aus dem niedlichen Welpen ist eine hübsche junge Hündin geworden. Noch etwas unausgegoren in den Proportionen, teenagerhaft eben. Aber schon mit dem lebhaften und trotzdem in sich ruhenden Temperament des Irish Terriers ausgestattet. Verspielt, verschmust, verfressen und voller Charme. Knapp 47 cm Schulterhöhe, 11,5 kg Gewicht, mit drahtigem, welligem rotem Fell und einem prachtvollen Raubtiergebiss.

                                                        Kayleigh im Alter von 6 Monaten

Kayleigh ist ja im Gegensatz zu Ivy ein Terrier im wahrsten Sinn des Wortes mit einem ausgeprägten Hang zu Erdarbeiten. Sei es um Dinge zu vergraben und wieder auszugraben, sei es aus reinem Spaß an der Freud‘. So waren die Bauarbeiten der letzten Tage, die u.a. im Auskoffern eines Nebengebäudes bestanden, für sie äußerst reizvoll. Immer wieder zeigte sie uns, wie man effektiv und effizient Aushub schafft. Und auch im Außenbereich war sie an den Arbeiten zum Ausheben und Wiederzuschütten einer Künette für den neuen Kanal aktiv beteiligt. Und als alles wieder zugeschüttet war, war ihre Energie noch lange nicht erschöpft. Wie man an der Bildfolge ganz deutlich sehen kann.

So sah das mit Rindenmulch provisorisch abgedeckte Beet direkt nach dem Abschluss der Kanalarbeiten aus:

Und so nur kurze Zeit danach nach Kayleighs erster Intervention:

Der wiederhergestellte Zustand…….

…..wird sicherlich nur kurz vorhalten. Denn es wohl weniger eine Frage ob sondern eher wann und wo die nächste Grabespur unseres „pflicht- und rassebewussten“ Terriermädels zu sehen sein wird.

Ich weiß ja nicht, was Frauchen hat, in letzter Zeit sagt sie immer wieder ich hätte komische Ohren. Ich möchte wirklich wissen, was sie damit meint. Meine Ohren sind doch ganz in Ordnung, oder????

Naja, es ist schon richtig, ich hab da alles mögliche an Variationen drauf. Wenn mir danach ist, trage ich die Ohren auch mal so

oder so

oder auch so

oder gar so

auch das hab ich drauf

und das

oder das

Unlängst hat Frauchen mir erzählt, dass sie in einem Forum mal gelesen hat, dass wir Irish Terrier wegen unserer Kippohren keine so ausgeprägte Mimik hätten. Also darüber kann ich wirklich nur ganz herzlich lachen

Aber ok, jetzt lasse ich mal die Faxen und die Grimassen und schau mal wieder einfach nur lieb drein

…..ist Kayleigh ganz offensichtlich. Denn im Gegensatz zu diesen putzigen Gesellen, die dem Vernehmen nach regelmäßig vergessen, wo sie ihre Futterverstecke angelegt haben, hat Kayleigh sich zumindest das vorgestern angelegte Versteck für das Stück Rinderschlund genau gemerkt. Denn gestern nachmittag konnte ich sie dabei beobachten, wie sie genau an der richtigen Stelle wieder zu graben begann, dann vorsichtig die gut abgelegene Delikatesse geborgen und davongetragen hat. Mit dem Zuschütten der Grube hat sie sich diesmal allerdings nicht aufgehalten.

Nachtrag Peter Sommerfeld: So sind die Sammler! Erst graben sie Löcher, dann graben sie die wieder auf, und dann lassen sie den den ganzen Kram wie er ist und ich darf alles wieder so wiederherstellen wie es vorher war!
🙂

Eines der Differenzierungskriterien der Menschheit ist ihr Umgang mit Beute. Die einen, die Jäger, ergattern, prüfen auf Verwertbarkeit, verwerten was verwertbar ist, der Rest wird auf der Stelle entsorgt. Die anderen, die Sammler, ergattern, prüfen auf Verwertbarkeit, verwerten was sofort verwertbar ist der Rest wird gehortet um ihn möglicherweise später mal verwerten zu können. Und wer als Sammlerfrau mit einem Jägermann zusammenlebt, kennt sicherlich das schier unerschöpfliche Konfliktpotential, das sich aus weggeworfenen oder eben nicht weggeworfenen Dingen ergibt.

Aber auch bei unseren Hunden gibt es diese Unterschiede. Während Ivy und Shira ganz eindeutig der Gattung Jäger zuzuordnen sind, scheint Kayleigh eher zu den Sammlern zu gehören. Schon mehrfach habe ich gesehen, dass sie aus irgendeinem Winkel des Gartens ein Fleck- oder sonstiges Kaustangerl in fortgeschrittenem Vergammlungszustand dahergeschleppt hat um sich mit Genuß der endgültigen Verwertung zu widmen. Gestern konnte ich sie dabei beobachten wie sie ein solches Stück versteckt hat. Im relativ losen Kies neben einem Gartenweg hat sie zunächst mal ein mittelgroßes Loch ausgehoben, dann das Stück Rinderschlund, das ihr wohl für den Moment einfach zu viel war, hineingelegt und dann ganz sorgfältig mit der Schnauze das Loch wieder zugeschüttet. Man konnte nachher definitiv nicht sehen, dass hier ein „Schatz“ vergraben ist.

Jedenfalls ist damit auch eindeutig geklärt woher der fast immer vorhandene graubraune Rand an ihrer ansonsten lackschwarzen Nase stammt.