Eine Begegnung der dritten Art
Themen: Hundeleben,Kayleigh
Wer uns nach wie vor einige Rätsel aufgibt ist Ivy. Obwohl sie sich langsam an Kayleigh zu gewöhnen scheint und auch angefangen hat mit ihr zu spielen, zwar selten aber immerhin, ist sie in Verhalten und Ausdruck doch deutlich verändert. Kayleigh geht sie wie auf den folgenden Bildern von gestern zu sehen ist recht offensiv an:
Sie legt sich vor Ivy und bellt. Ivy bleibt stocksteif stehen und schaut zur Seite. Kayleigh schnappt nach den Vorderläufen, …
… springt an ihr hoch. beißt ihr in die Ohren, den Bart oder auch in das Nackenfell.
Es ist auch schon vorgekommen dass sie Ivy am Bart erwischt hat und sie dann hinter sich her gezogen hat. Und Ivy macht nichts!
Heute Morgen habe ich aus dem Nachbarzimmer, in dem sich Kayleigh und Ivy gerade aufhielten, erstmalig ein lautes Knurren verbunden mit einem Schnappgeräusch von Ivy und ein erschrecktes Quietschen von Kayleigh gehört. Anscheinend hat Ivy ihr erstmalig (?) deutlich ihre Grenzen aufgezeigt. Kayleigh ist zur mir gelaufen aber dann sofort wieder zurück, offenbar erschreckt aber wenig beeindruckt.
Was Ivys Verhalten etwas undurchsichtig macht ist dass sie am Ende ihrer Scheinträchtigkeit ist in der sie immer etwas verändert ist und der Tag der prospektiven Geburt sich nähert. Das ist u.A. daran zu merken dass sie in dunklen Ecken im Garten heimlich tiefe Mulden gescharrt hat. Wir werden sehen ob sich ihr Verhalten nach dem nächsten Wochenende, dem vermeintlichen Geburtstermin, ändert. Wir sind gespannt wie sich das weiter entwickelt…
Es ist ja erstaunlich, wie die Ankunft eines Welpen den eingeführten Tagesablauf durcheinander bringt. Das beginnt damit, dass nicht mehr der Wecker oder die Uhrzeit das Aufstehen bestimmt, sondern der Welpe, der sich rührt und zwecks Lackerl in den Garten gebracht werden muss. Davor muss man sich allerdings noch die Hausschlapfen zusammensuchen, die derselbe Welpe im Laufe des Abends oder der Nacht gleichmäßig in der Wohnung verteilt hat.
Das Morgenfutter für die Hunde muss nicht mehr in zwei Schüsseln sondern in drei verteilt werden und nicht nur das, auch der Inhalt der Schüsseln ist unterschiedlich – soll doch der Welpe sein bisher gewohntes Babyfutter bekommen. Für einen “ Nicht-Morgenmenschen“ wie ich einer bin, zu dieser Zeit eine echte intellektuelle Herausforderung. Dann heisst es diese Spezialverteilung auch so konsequent umzusetzen, dass der Welpe auch wirklich das Welpenfutter bekommt und die Großen auch wirklich das Erwachsenenfutter fressen. Gar nicht so einfach, zumal der Welpe das Futter der Großen viel interessanter findet und die Großen wiederum zumindest kontrollieren wollen, was denn in dem dritten Napf drinnen ist.
Beim Füttern der Pferde muss daran gedacht werden, dass der Welpe diesen nicht zwischen den Füssen herumläuft, d.h. also immer ein Auge auf den Welpen haben. Auch nicht ganz einfach, denn der Welpe ist neugierig. Immerhin hat der Welpe das Verständnis für das Wort „Nein“ offensichtlich schon mitgebracht, denn „Nein“ funktioniert – meistens zumindest. Und so können zumindest die Pferde halbwegs entspannt gefüttert werden, während der Welpe die meiste Zeit brav vor dem Elektrozaun sitzt. Unterbrochen wird die Ruhe von einer der Katzen, die gemütlich daherkommt und von dem Welpen sofort als möglicher Spielpartner identifiziert und auf der Stelle angespielt wird. Leider versteht die Katze das ganze nicht als Spielaufforderung und die Pferde müssen auf ihr restliches Futter noch ein wenig warten, weil ich erst mal dem Welpen den richtigen Umgang mit Katzen nahebringen muss. Nach dreimaligem „Nein“ ist die Sache zumindest für den Moment geklärt und die Katze geht ihrer Wege.
Bei so vielen Pferdefüßen muss man schon aufpassen, dass ein Welpe den Pferden nicht zwischen die Füße kommt.
Bevor das eigene Frühstück in Angriff genommen werden kann, kommt nun entweder noch ein Spaziergang im Garten zwecks Lackerl dran, oder, alternativ dazu die entsprechenden Aktionen mit der Küchenrolle in der Wohnung.
Das Frühstück läuft relativ unverändert ab, bis zu dem Moment, wo ich mich eigentlich erheben müsste um mich auf den Weg zur Arbeit zu machen. Aber wer kann schon aufstehen, wenn ein müder Welpe beschlossen hat, den linken Fuss als Kopfkissen für sein Morgenschläfchen zu verwenden. Ergebnis – eine halbe Stunde später als normal im Büro………
Bis zum Abend verläuft der Tag nun relativ unverändert, wenn man von den diversen Anrufen absieht mit denen ich mich vergewissern will, dass es dem Welpen zu Hause gutgeht. Auffallend ist allerdings, dass die Uhrzeit, zu der ich beschließe, dass es schön langsam Zeit ist, für diesen Tag Schluss zu machen, deutlich vor der sonst üblichen Zeit liegt. Es drängt mich nach Hause…..und dort werde ich nicht, wie gewohnt von zwei Hunden begrüßt, sondern von drei. Von den zwei großen nicht ganz mit der sonst üblichen Begeisterung – sie sind immer noch etwas verstimmt. Dafür gibt sich der Welpe völlig ungehemmt seiner Begeisterung hin. Und diese entschädigt auf der Stelle für das Lackerl im Flur, das gleich mal ins Auge sticht. Die Küchenrolle wird aktiviert, das Lackerl ist Geschichte und ich kann mich nun ausgiebig dem Welpen widmen. Spielen, Spazierengehen, Beobachten (heute gab es die ersten Spielaktivitäten zwischen dem Welpen und Ivy), Staunen (wie selbstverständlich sich der Welpe bereits in seinem neuen Umfeld bewegt) und dann wieder das neue, noch nicht wirklich eingefahrene Fütterungsritual. Immerhin sind irgendwann die Hunde abgefüttert, das eigene Abendessen (der erste Spargel des Jahres) zubereitet und verspeist und dann sitze ich vor dem Computer und ein müder Welpe schläft unter meinem Schreibtisch, das Köpfchen auf meinen linken Fuß gelegt. Ich werde wohl die Nacht so verbringen müssen……
Themen: Kayleigh
Begeistert über den Zuwachs ist Ivy ja nach wie vor nicht. Ein bisschen entspannter wirkt sie aber inzwischen. Und vorhin konnte ich eine Szene beobachten bei der ich eigentlich nur eines bedauerte: dass wie so oft in solchen Situationen kein Photoapparat bei der Hand war.
Wir hatten einen kleinen Spaziergang gemacht und hinter dem Gartentor hat Kayleigh einen sogenannten „Schnuddel“ gefunden. So nennen wir die Spieltaue mit Knoten dran, die bei unseren Hunden ein sehr beliebtes Spielzeug sind. Kayleigh trägt also diesen Schnuddel, etwa halb so groß wir sie, mit erhobenem Kopf stolz durch die Gegend. Wie sie bei mir vorbeikommt bücke ich mich und nehme das eine Ende in die Hand und wir spielen ein bisschen Tauziehen. Auf einmal kommt Ivy, nimmt mir mein Tauende weg und fängt an zu ziehen. Kayleigh zieht auch und schon waren die beiden Hunde am Spielen. Und das bezaubernde daran war, dass Ivy, die sicherlich mit einer einzigen Kopfbewegung den Schnuddel hätte erobern können, gerade nur so stark zog, dass das Tau auf Spannung war. Etwa fünf Minuten dauerte dieses Spiel, zwischendurch liefen die beiden ein Stück, den Schnuddel zwischen sich tragend, bis Ivy schließlich doch mit einem Ruck das Spielzeug für sich beanspruchte.
Unsere Beiden Großen waren von dem Familienzuwachs ja nicht gerade begeistert. Während Shira die aufdringliche Kleine wegknurrte blieb Ivy stocksteif stehen wenn sie ihr zu nahe kam oder flüchtete wie hier auf einen für Kayleigh unzugänglichen Platz. Man beachte Ivys ratloses Gesicht…:-)
Aber Kayleigh lies sich von all dem nicht beirren und untersuchte ihre Umgebung aufs genaueste. Einmal abgesehen von den respekteinflössenden Pferden hatte sie vor nichts Angst ….
…und selbst die stacheligen Rosensträucher mussten wie so manches Andere ausführlich bekaut werden.
Und wenn Shira meint dass sich ein kleiner IT so einfach vertreiben läßt, dann irrt sie sich eben!
Themen: Kayleigh