Körbchen spielen ja im Leben eines Hundes eine große Rolle und auch wenn so wie bei unseren Hunden auch andere Liegeplätze, wie Sofa, Bett, Sessel etc. gerne genutzt werden, so kommt doch dem Körbchen eine ganz besondere Bedeutung zu. Und hier spielen wohl auch frühkindliche Prägungen und Erinnerungen eine wichtige Rolle. Kurz bevor Kayleigh zu uns kam gabe es bei Eduscho als Wochenangebot Hundekörbchen. Und da man als „Fast-Welpenbesitzer“ gegen reizvolle Körbchenangebote etwa genauso resistent ist wie als Hochschwangere gegen Babywäsche wurde so ein Körbchen umgehend geordert. Es gab sie in zwei Größen und an die Endgröße eines IT denkend bestellte ich umsichtig das größere. Offensichtlich waren aber die Vorstellungen des Herstellers von kleinen und großen Hunden etwas realitätsfern und so entpuppte sich das bestellte Körbchen in der Größe etwa für einen erwachsenen Chihuahua als geeignet, nicht aber für einen erwachsenen IT. (Die kleinere Größe müsste dann etwa für Meerschweinchen passend sein).
Nichts desto weniger stand das Körbchen bei Kayleighs Ankunft neben meinem Bett und wurde auch prompt von ihr angenommen. Wenn sie nicht gerade in meinem Bett schlief, lag sie während der Nacht in diesem Eduscho-Produkt. Sie füllte es mit ihren Welpenmaßen gut aus, und rundum weich gepolstert war es wohl auch sehr bequem.
Das erstaunliche an der Sache ist aber, dass sie auch heute, als fast ausgewachsener IT dieses Körbchen als Schlafstätte gerne benutzt. Sie hängt zwar auf allen Seiten irgendwie über, aber durch die weiche Polsteruung scheint das ganze immer noch ausreichend bequem zu sein. Und gelegentlich rollt sie sich auch so klein zusammen, dass das Körbchen tatsächlich wie maßgeschneidert für sie wirkt.
In meinem Büro stehen unter dem Schreibtisch zwei Körbchen. Sie sind beide etwa gleich groß, eines ist aus blauem Kunststoff, das andere aus irgendeinem geflochtenen Naturmaterial. Beide sind mit einem Polster ausgestattet, wobei zugegebenrmaßen der Polster in dem Naturkörbchen etwas bequemer ist. Ein drittes Körbchen erübrigt sich, da Shira bevorzugterweise direkt auf dem Boden liegt, wenn sie keinen Sessel zur Verfügung hat. Körbchen scheinen für sie als Liegeplatz nicht akzeptabel zu sein.
Da Herrchen zur Zeit im Krankenhaus ist kommen die Hunde jeden Tag mit ins Büro. Und da gibt es inzwischen einen heiligen Wettstreit um die beiden Körbchen bzw. genaugenommen um das Naturkörbchen das von beiden Terriern bevorzugt wird. Da sie aber beide sehr viel „Irish Contenance“ haben findet dieser Wettstreit auf eine sehr subtile Art statt. Wenn wir morgens ins Büro kommen ist Kayleighs erster Weg, kaum dass sie von der Leine gelassen ist, unter den Schreibtisch wo sie gleich mal das bevorzugte Körbchen besetzt. Und zwar „besetzt“ im wahrsten Sinn des Wortes. Sie setzt sich drauf, wie eine Henne, die ihr Gelege bebrütet. Mit verspanntem Gesichtsausdruck und Ohren wie man sie keinem IT bei einer Ausstellungsentscheidung wünschen würde. Das heißt wohl unmissverständlich: „Das ist mein Platz, wehe wenn da noch wer Anspruch darauf erhebt“. Erst nach ein paar Minuten legt sie sich dann nieder. Diesen ersten Teil des Körbchenwettkampfes gewinnt sie auch meistens und Ivy legt sich in das andere.
Aber irgendwann, meistens ohne dass ich das bemerke gibt es dann einen Tausch. Und dann liegt Ivy mit hochzufriedenem Gesichtsausdruck in dem Naturkörbchen und Kayleigh mit gleichermaßen frustriertem Ausdruck in dem Kunststoffkorb.