Das Zusammenleben von Pferden und Hunden hat ja Tradition und ich bin sicher, dass auch die Hunde unserer Vorväter bereits die Segnungen dieses Zusammenlebens zu schätzen wussten. Da gibt es einmal in erster Linie und praktisch allzeit verfügbar die leckeren Rossknödel. Eine vitamin- und mineralstoffreiche vegetarische Ergänzung jedes Speiseplans. Besonders reizvoll in kalten Wintern, wenn man die gefrorenen Rossknödel in die warme Wohnung trägt und am Teppich vor dem Ofen in „Sorbetform“ genießt.

Dann gibt es als nächstes das gute Pferdefutter – besonders die modernen Futterarten wie Pferdemüsli. Und wenn die dann noch mit einem nervösen Pferd kombiniert auftreten, das beim Fressen alle Augenblicke das Maul aus dem Futterbarren nimmt und dabei das Futter großzügig verstreut dann braucht man als Hund eigentlich nur dastehen und warten dass der Segen von oben kommt.

Kayleigh hat diese Vorzüge des Lebens mit Pferden sehr schnell erkannt und sich an den alltäglichen Futterritualen beteiligt. Inzwischen passt sie auch schon sehr auf die Pferdefüße auf so dass ich mich bei den täglichen Arbeiten bei den Pferden um sie auch gar nicht mehr besonders kümmern muss.

Den Gipfel der pferdebezogenen Genüsse hat Kayleigh aber vor drei Tagen kennengelernt als der Hufschmid da war. Die Hornspäne, die beim Ausschneiden der Hufe abfallen sind ganz offensichtlich eine absolute Delikatesse für Hunde. Kayleigh war hingerissen. Sie wusste gar nicht für welches Hornstück sie sich entscheiden sollte, immer wieder suchte sie herum, wählte aus, verwarf wieder bis sie sich schließlich mit einem mittelgroßen Stück auf einen Heuballen zurückzog. Und wir werden wohl, wie bisher noch nach jedem Hufschmidtermin, noch tagelang an allen Ecken des Grundstückes und der Wohnung Hufspäne in allen möglichen Zustandsformen finden. Das ist einfach so mit Hunden und Pferden.

Und Kayleighs Welt hat sich wieder um eine Erfahrung erweitert.