Szenen einer Hundefreundschaft

Der Alltag besteht aus Alltäglichkeiten, nicht aus Besonderheiten. Manche Alltäglichkeiten sind trotzdem etwas besonderes.

Heute morgen beobachtet.  Ivy und Kayleigh kommen mit Frauchen mit auf die Uni.  Das übliche Morgenritual bei der Ankunft im Büro besteht darin, dass jeder der Hunde ein kleines Kaustangerl bekommt. Damit ziehen sie sich üblicherweise gleich in den jeweiligen Korb zurück und sind mal ein paar Minuten beschäftigt während Frauchen Kaffee macht und den Computer startet.

Heute morgen: Jede bekommt ihr Stangerl. Kayleigh verzieht sich damit in ihren Korb, Ivy  bleibt in der Mitte des Zimmers stehen, legt das Stangerl auf den Boden, schaut mich an.

Ich gehe in die Spülküche um mein Kaffeehäferl zu holen. Wie ich zurückkomme hat sich das Bild kaum verändert.  Kayleigh liegt in ihrem Korb und kaut, Ivy steht in der Mitte des Zimmers und schaut mich an.  Ein kleiner Unterschied….statt dem Kaustangerl auf dem Boden vor Ivy gibt es nur mehr einen kleinen feuchten Fleck. Und Kayleigh….die hat ein Stangerl zwischen den Pfoten, an dem sie kaut und ein zweites, das neben ihr liegt.

Und Ivy schaut mich an……

Themen: Hundeleben,Ivy,Kayleigh

Die Zeichen der Zeit

Hunde werden alt. Schneller als wir und viel schneller als man es sich bewusst ist, wenn man so ein kleines Fellbündel ins Haus holt. Als ich seinerzeit vor jetzt etwa 13 Jahren Shira, das weisse Fellknäuel in den Armen hielt, war das „Heute“ noch viele Jahre entfernt.

Und jetzt ist das „Heute“ gekommen und Shira ist 13 Jahre alt.

Wenn man sie als Außenstehender beobachtet, könnte sie genau so gut 4 oder 8 oder 10 Jahre alt sein. Nichts an ihr wirkt auf den ersten Blick alt. Sie ist lebhaft, gefräßig, ein wenig eigenbrötlerisch – wie Spitze halt so sind – hat ein üppiges Fell und erst bei näherem Hinschauen fallen ihre leicht getrübten Augen auf. Sie legt großen Wert darauf bei allen Aktivitäten mit dabei zu sein und macht problemlos auch die täglichen Spaziergänge bzw. Fahrradausflüge mit den beiden Irish Mädels mit. Wenn sie beim Radfahren mal ein wenig hinten bleibt, dann hat das eher damit zu tun, dass sie sich an einem interessanten Platz festgeschnüffelt hat, als dass sie Geschwindigkeitsmäßig nicht mitkommt. Denn wenn sie dann nachkommt legt sie bisweilen das Tempo eines kleinen weißen Tennisballs im Endspiel einer internationalen Ausscheidung vor.

Das einzige wirklich erkennbare Anzeichen ihres Alters ist dass sie es nicht mehr schafft auf die Küchenbank und ins Bett zu springen. Auch das Einsteigen ins Auto klappt nicht immer ohne Nachhilfe. In den kalten feuchten Tagen des heurigen Vorfrühlings musste ich ihr fast jedesmal beim Auto die Räuberleiter machen. Seit es wärmer ist klappt es wieder besser. Das ist halt so wenn man älter wird. Schließlich haben ja auch meine alternden Hüftgelenke in diesen Vorfrühlingstagen deutliche Lebenszeichen von sich gegeben und schweigen still, seit es wärmer geworden ist.

13 Jahre Hundeleben. Irgendwann demnächst wird es einen Abschied geben. Ich wünsche mir, das es noch ein Weilchen dauert. Ein Weilchen in dem ich ihr in den Dingen, in denen das Alter das Leben schwieriger macht, gut helfen kann. Wie mit der Räuberleiter zum Einsteigen ins Auto.

Shira ist Juli 210 nach kurzer Krankheit gestorben …

Themen: Hundeleben,Shira

Hängematte

Die Hängematte zählt im Sommer zu meinen absolut bevorzugten Lieblingsplätzen. Im Schatten einer Zierpflaume aufgestellt, die fast den ganzen Tag lichten Schatten spendet, mit Blick auf den gesamten Innenhofgarten ist das ein wunderbarer Platz zum Lesen, Träumen und Schlafen. Und der Tag, an dem die Hängematte aus ihrem Winterquartier geholt wird ist für mich der offizielle Beginn des Sommers genauso wie mit dem Wegräumen der Hängematte der Sommer für mich endet.

Vorigen Sommer war Kayleigh während der Hängemattensaison noch ziemlich klein. Sie fand es zwar interessant, dass Frauchen da auf einmal in luftiger Höhe baumelte, und stellte sich auch schon mal auf um sich die Sache näher anzuschauen, aber das war’s auch schon.

Heuer ist das anders. Da entspricht die Hängemattenhöhe einer normalen Kayleigh-Hüpf-Höhe. Und als ich das erste Mal die Hängematte benutzte dauerte es nicht lange und Kayleigh kam daher, sah sich die Sache kurz aus etwa zwei Meter Entfernung an, taxierte flüchtig und mit einem Hüpfer war sie auch schon herinnen. Direkt auf meinem Bauch gelandet. Und wollte sich dann, wie sie es ja vom Bett her gewöhnt ist, neben mich legen. Sie drehte sich einmal im Kreis, ein zweites Mal, und dann wurde ihr die Sache irgendwie unheimlich, sie fand nicht richtig Platz und dann begann die Hängematte auch noch leicht zu schaukeln. Jetzt reichte es ihr wohl und mit einem Hüpfer war sie wieder draußen. Und ließ mich in der schaukelnden Hängematte zurück.

Nach ein paar Minuten versuchte sie es ein zweites Mal. Mit einem eleganten Sprung (sie hat da so eine spezielle Technik, wo sie mit den Hinterfüßen zuerst landet) war sie herinnen, drehte sich zwei, drei Mal um sich selber, und hüpfte wieder hinaus. Und die Hängematte schaukelte vor sich hin, angetrieben von der Dynamik eines Jung-IT-Fluchtsprunges.

Ich werde Kayleigh zur offiziellen Hängemattenschauklerin des Hauses ernennen…..Hüpf in die Matte, hüpf aus der Matte, schaukeln….hüpf in die Matte……..

Themen: Hundeleben,Kayleigh

Kayleigh goes Agility….

Heute war es soweit. Nach längerem Suchen hatte ich einen Hundeplatz gefunden, der in angenehm erreichbarer Nähe liegt, und zu günstigen Zeiten Agilitytraining anbietet. Und nachdem Kayleigh jetzt auch das richtige Alter erreicht hat, und zudem das Wetter zu sportlichen Aktivitäten lockte waren wir heute das erste Mal auf dem Platz. Schön ist auch, dass ich dort mit beiden Hunden gleichzeitig trainieren kann.

Zunächst nahm ich mal nur Kayleigh auf den Platz um mich ganz auf sie konzentrieren zu können. Da der Kurs schon seit Mitte März lief, gab es kein primäres Total-Anfängerprogramm. Und damit war das erste Hindernis mit dem Kayleigh konfrontiert wurde ein Sacktunnel. Und den hat sie auch gleich mal schlichtweg verweigert. Auch mit Unterstützung durch den Trainer, der sie vor dem Tunnel festhielt und süßtesten Tönen von Frauchen, das vom anderen Ende mit Leckerchen lockte war nichts zu wollen. Kayleigh blieb bei ihrem „Nein“. Nach dem dritten Fehlversuch wurde dann der Sacktunnel als Ersthindernis für Kayleigh verworfen und wir gingen zu einem normalen Tunnel, der dann noch stark zusammengeschoben wurde. Das erste Mal musste ich Kayleigh auf halbem Weg entgegenkommen. Das heisst ich kroch halb in den Tunnel hinein, während der Trainer sie von der anderen Seite sanft aber bestimmt am Vorbeilaufen hinderte. Und auf einmal war Kayleigh im Tunnel drin und auch schon bei mir und auf der richtigen Seite wieder heraus. Der zweite Versuch war dann ganz problemlos, da lief sie einfach durch. Und damit war der Tunnel klar: vorne rein, hinten raus. Und dann gibt es Leckerchen. Das nächste Hindernis war der Steg. Das ging schon einfacher. Ein Leckerchen direkt vor ihrer Nase zeigte ihr den Weg und sie absolvierte den Steg ohne links und rechts zu schauen. Das zweite Mal war dann schon kein Leckerchen mehr notwendig. Auch den dann folgenden Slalom lösten wir mit dem Leckerchenprinzip. Und Kayleigh ging relativ willig einmal links, einmal rechts durch die Stangen.

Dann gab es bereits einen Parcour mit mehreren Hürden und einem Tunnel. Hürden waren für Kayleigh nichts ganz unbekanntes, ich hatte ja zu Hause mal zwei Hürden aufgestellt und Kayleigh war da auch schon ein paar Mal drübergehüpft. Und das machte sich jetzt bezahlt denn Kayleigh sprang ohne große Faxen über die Hindernisse. Nicht immer gleich in der richtigen Richtung, aber immerhin. Und dann schwoll mein „Mutterherz“ vor Stolz als der Trainer meinte: „die ist ja recht gehorsam, das probierst Du jetzt gleich mal ohne Leine“. Und siehe da, auch ohne Leine hüpfte Kayleigh über die Hürden, lief durch den Tunnel, und gleich wieder über das nächste Hindernis. Gelegentlich lief sie mal an einem Hindernis vorbei, aber beim zweiten Anlauf klappte es dann meistens. Und im Vergleich mit den anderen Hunden brauchte sie sich absolut nicht zu verstecken. Da sah man durchaus auch eine ganze Menge an kleinen und größeren Fehlschlägen. Insbesondere eine kleine Jack Russell Hündin, die ganz offensichtlich schon sehr routiniert war, fiel dadurch aus dem Rahmen, dass sie bei den letzten Hindernissen sich regelmäßig im Wadel ihres Herrchens verbiss…..

Gegen Ende der Stunde holte ich dann noch Ivy. Ich war neugierig, ob sie sich noch an die Aufgaben erinnern kann. Ich hatte mit ihr ja schon mehr als ein Jahr regelmäßig trainiert, aber das war jetzt schon wieder fast eineinhalb Jahre her. Aber Ivy wusste noch alles. Sie lief den Parcour als hätten wir vorige Woche das letzte Mal trainiert. Mit der gleichen Begeisterung wie früher auch.

Kayleigh hatte ich inzwischen an einer Bank angehängt – mit etwas Bauchweh, denn das ist eine Situation, die sie überhaupt nicht kennt. Abgesehen von einem etwas ratlosen Blick, den sie aufsetzte, ging das aber ganz problemlos. Sie blieb ruhig sitzen und schaute zu. Und mit Ivy klappte das dann nachher genauso gut. Das ist jedenfalls prima, denn so kann ich wirklich beide Hunde gleichzeitig auf den Platz mitnehmen und jeweils abwechselnd mit ihnen arbeiten.

So kann ich fürs erste mal sowohl mit Kayleighs Agility Premiere als auch mit Ivys Agility Wiederauffrischung mehr als zufrieden sein. Und soweit möglich wird man uns drei jetzt jeden Dienstag um 18 Uhr auf dem Hundeplatz finden.

Themen: Hundeleben,Ivy,Kayleigh,Sportliches

Ostern

Nach dem langen, kalten und regenreichen Vorfrühling haben wir uns es wohl verdient. Diese prachtvoll schönen Osterfeiertage. Und wir haben es alle genossen. Menschen und Tiere.

Frühstück im Sonnenschein auf der Terasse, den ganzen Tag im Garten, Spaziergänge und Ballspielen mit den Hunden, die Pferde konnten das erste Mal auf die Weide…….

…..und genossen das frische Grün…..

……und ich genoss den Anblick der zufrieden weidenden Pferde, während unsere beiden Irischen Damen ebenfalls zufrieden und müde von der Sonne in voller Harmonie sich neben mir niederließen

Da sie so nah neben mir lagen musste ich ein wenig „aus der Hüfte schießen“ – deshalb der etwas verrutschte Horizont.

Es war einer dieser Momente von denen man sich wünschte sie würden ewig andauern: die friedlich weidenden Pferde vor mir, die friedlich liegenden Hunde neben mir……..

Und zum Schluß war auch noch die Gelegenheit für ein paar neue Portraits unserer Jüngsten

Sie ist schon so erwachsen geworden…..

Themen: Hundeleben

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